Wahrheit des Tages: Holzmann-Komplex
Uwe Jean Heuser in der "ZEIT": "Würden die Deutschen bloß halb so viel für neue Jobs tun wie zur Rettung von alten, gäbe es keine fünf Millionen Arbeitslose. Doch der Öffentlichkeit hat es meistens gereicht, dass alles sozialverträglich zugeht. Sollten die Konzerne doch Stellen abbauen - solange sie dabei niemandem kündigten, war alles in Ordnung." (Der ganze Text.)
Wobei die Causa Walter Bau zeigt, dass immerhin schon eine Seite dieses Holzmann-Komplexes nicht mehr funktioniert wie früher: eine staatliche Rettungsaktion für den angeschlagenen Konzern, teuer und mit fraglichen Erfolgsaussichten, ist ausgeblieben. In Berlin hat sich dieser Kurs schon einmal bewährt, bei der Herlitz-Pleite. Keine staatliche Hilfe - Insolvenz - erfolgreiche Sanierung. Eine Staatsbürgschaft hätte das Problem nur verschleppt und die notwendigen Einschnitte verhindert, die es brauchte, um das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Die andere Seite des Komplexes ist sehr viel schwieriger zu überwinden: Wie man das Entstehen neuer Arbeitsplätze erleichtert, dazu gibt es bisher mehr kluge Überlegungen als praktisch umgesetzte Konzepte.
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