Neuer Anlauf - Restart - zweiter Versuch: Öffentliche und private Angelegenheiten aus der Hauptstadt. Seelenlage, Medienlage, Haushaltslage. Fundsachen, Anmerkungen,Assoziationen. Alle geäußerten Meinungen sind die privaten des Autors. Diskussionsbeiträge willkommen: Klick auf 'comments' unten rechts an jedem Beitrag.

18.1.05

Das Bedenkenswerteste...

... was in den letzten Tagen über Berlin in der Zeitung zu lesen war, stammt von Mechthild Küpper und stand in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung:

"Die Politik unterschätzt die Kraftreserven einer Mentalität, die in der berlinischen Zusammenfassung aller möglichen Verhältnisse zum Vorschein kommt: 'Alles Scheiße, Deine Ellie.' Lob klingt kaum feiner: 'Kann man nicht meckern!' Eine Bevölkerung, die alles und jeden unerschrocken und unsentimental prüft, könnte ein idealer Bündnispartner in Krisen und Katastrophen sein. In West-Berlin war dieser Typus als "Blockade-Berliner" berühmt, in Ost-Berlin hatte immer die Notwendigkeit bestanden, Findigkeit in Mangelsituationen zu zeigen. Doch die Politik stellte seit dem Fall der Mauer alle Fragen so, dass fatale Antworten gegeben wurden; über zehn Jahre herrschte die Vorstellung, in Gesamt-Berlin könne alles so werden, wie es im subventionierten West-Berlin gewesen war. Erst die Schuldenkrise erzwingt ein anderes Leitbild: daß Berlin aus eigener Kraft existiere."